Der 13. Krieger und keiner mehr...
Die 13 ist eine magische Zahl. Für mich die Zahl der am besten händelbaren Hunde. Ich hatte über die Jahre schon sehr viel mehr und sehr viel weniger als 13 Hunde in meinem Rudel. Aber mit 13 als Obergrenze komme ich gut hin.
Ab dem 14ten Hund habe ich das Gefühl , das sie zu kurz kommen. Ich habe nur zwei Hände. Meine Frau leider auch und auch die Jungs hier im Haus ebenso. Und die müssen alle ein wenig Zuwendung auf die Hunde verteilen. Die muss nicht lang sein, das ist sowieso nicht meine Art. Aber wenn der Hund bei mir ist, dann muss die Zuwendung ehrlich sein und intensiv. Von ganzem Herzen.
Andere loben ja ihren Hund den ganzen Tag. "Der wird gelobt weil er atmet" sage ich dann immer. Machen muss der nichts dafür. Ich bemängele das bei fast jeden Training bei meinen Gästen, passiert mir aber selber auch immer wieder. In meinem Buch habe ich eine Geschichte davon, wie es einer der Hunde schafft, sich bei mir immer was besonderes zu holen.
Und ich habe das Gefühl, bis zum dreizehnten Hund im Rudel bleibt es harmonisch. Ich meine wirklich harmonisch, leicht führbar, mit viel Aktionen der Hunde untereinander, ohne das der eine den anderen stört oder stänkert. Ich arbeite zu Hause, meine Frau auch, wir haben Zeit für die Meute. Wir können beobachten, führen und uns auch intensiv um eventuell vorhandene Welpen zu kümmern. Dann sind es natürlich mehr. Aber die Welpen zählen noch nicht als Teammitglieder.
Ich habe ja das Glück, das ich mit meinem Rudel in einem Stück spazieren gehen kann. Und bisher habe ich sie auch immer in einem Stück zurück gebracht. Das ist wichtig. Ein Mensch, besonders ein Züchter, welcher schon fünf Hunde hat und nicht im Rudel gehen kann, wann geht denn der? Wenn der Mensch noch arbeiten geht, 10 Stunden am Tag? Wann kommen die Hunde mal raus? Daher ist eine gute, trainierte Hundemeute wichtig. Für mich ist das sehr wichtig. Dass sie in meinem Umfeld bestens zurechtkommen, ich sie durch jede Situation bringen kann. Überall mit hinnehmen kann. Gemeinsam.
Eher weniger wichtig ist, das sie auf Kommando in 0,0001 Sek im Platz liegen. Oder mir am Schenkel kleben. Das geht bei einer Meute gar nicht. Manche finden das natürlich auch geil. Cool, wenn der sich so hin kracht. Ich nicht. Aber sie müssen in 0,001 Sekunden auf mich reagieren.
Eigentlich will ich einfach mit meinen Dreizehn nur spazieren gehen. Bisschen Ball werfen, bisschen "warten" üben , bisschen "hier" . Ein wenig den Alltag üben. An Katzen vorbei, an anderen Hunden. Menschen und Wild nicht erschrecken. Keine Gefahr für meine Umwelt. Und ich freue mich wie Bolle, wenn es klappt. Dann werden alle einmal gestreichelt. Naja, meistens nur sieben. Die gestreichelten Hunde dürfen nach dem Lob wieder flitzen. Bis sieben, acht Hunde komme ich. Dann sind die anderen "unbehandelten" auch schon wieder weg mit der Bande. Ich habe einfach keine Bindung zu ihnen. Mist.