Ich wollte euch ein wenig von meinen Hunden erzählen. Fangen wir mit Elis an.
Elis ist meine Rudelchefin, und ich habe ein besonderes Verhältnis zu ihr. Ein solches hat auch die junge Frau Anna-Lena zu ihr, die mit ihr nun schon vier Jahre spazieren geht. Daher wird Elis ihre Rente wohl bei Anna-Lena verbringen. Sie wohnt dann nur über den Sportplatz, ca. 400 Meter von hier entfernt. Abends wird sie bei Anna-Lena sein, morgens kommt sie wieder ins Rudel.
Elis mit ihrem geliebten Stock:
Manchmal, um ihren Führungsanspruch klarzumachen, legt Elis ihren Stock in die Laufwege der anderen Hunde. So sieht es dann aus, wenn andere Hunde da vorbei wollen:
Elis wird bald sechs Jahre und geht dann Rente. Ich habe von ihr vor drei oder vier Jahren schon einmal bei Facebook geschrieben, das stelle ich heute mal überarbeitet hier ein. Im Buch erzähle ich euch dann mehr von diesem Satansbraten.
Heute Morgen, es ist ein winterlicher Tag, leichter Frost oder Raureif liegt auf der Wiese. Ich mag diese Tage mehr als den Sommer, sie wirken so sauber und klar, als wenn man die Sauberkeit der Luft beim Atmen spürt. Ich füttere um diese Uhrzeit die Welpen meiner Hündin Elis in der ersten Runde. Elis hat aus ihrem Welpenzwinger einen Ausgang, daher kann sie von den Welpen weg und notfalls nach draußen, wenn sie mal muss und sie die Innentoilette nicht benutzen möchte.
Für die Welpen gibt es heute Milch und Brühe, und Elis steht schon vor der Tür und begrüßt mich. Das sind die schönen Momente als Züchter für mich, sie erinnern mich sehr an meine Schäferzeit, man kommt morgens in die Natur, Raureif ist auf den Feldern und die Hunde kommen zur Begrüßung.
Nach der Welpenfütterung, ich bin von dieser angenehmen Stimmung getragen, habe ich die Elis eingeladen, mit mir mein Frühstück beim Bäcker zu holen. Madam sprang natürlich freudig zu mir ins Auto, so eine Sonderbehandlung gefällt ihr gut, vor allen Dingen wenn sie mit mir alleine sein darf.
Meine Laune wurde noch besser, beim Bäcker roch es wie es beim Bäcker riechen muss, man sieht schon den Frühstückstisch mit dem Kaffee vor sich. Ich aber hatte Hunger und wusste, ein frisches Brötchen ist dann schon im Auto dran und eilte noch zum Metzger. Dort holte ich frische Wiener Würste, eilte zum Auto, lobte meine Elis und machte mich auf die Heimfahrt.
Und nachdem ich einmal von meinem Würstchen abgebissen habe, vielleicht auch zwei mal, wirklich kleinere Bisse, habe ich Elis das Würstchen nach hinten gereicht. Sie nimmt es mir mit spitzem Maul aus der Hand, geht in meinem Bus nach hinten und lässt es fallen.
Das war nun doch zu viel für den Hund. Der Alte hat morgens beste Laune und knuddelt den Hund laufend, auch noch so, dass es die anderen sehen. Dann darf man außer der Reihe mit dem Auto mitfahren und wird zugetextet mit Lob und Schmeicheleien. Was ist denn mit dem los, wird Elis gedacht haben.
Und dann gibt er im Auto was zu essen heraus, was ja sonst gar nicht geht, mit dem Verweis auf die Einkaufstüten, die manchmal im Auto neben den Hunden stehen und prinzipiell, im Auto wird einfach nicht gefressen.
Das war zu viel für den Hund, er war sicher, dass ich etwas plane, eine überraschende Medikamentenverabreichung sicher, die das Herrchen immer so versucht durchzuziehen und die Elis so hasst. Vorsicht, Vorsicht!
Ich war natürlich gekränkt. Erstens, das Würstchen hätte ich auch selber gern gegessen und zweitens, so geht das nicht, wenn ich dem Hund schon was gebe, soll er fressen.
Ich versuche also alles und fiepse in allerhöchsten Tönen: "Feine Elis, tolle Elis, feines Würstchen, nimms dir, oijoijojoi."
Es war restlos aus. Das Würstchen wurde völlig ignoriert, nicht mal mehr angesehen. Nach weiteren erfolglosen Versuchen ließ ich es tief gekränkt sein.
Zu Hause dann Elis aus dem Auto und auf das Grundstück, kein Wort mehr gesprochen., Würstchen aus dem Auto aufs Grundstück geworfen, dabei ein normales "Elis" gerufen, ein halbes Würstchen flog, Elis machte schnapp und weg war es.
Trotzdem, es war ein schöner Morgen mit mir und Elis und ich habe immer noch das Lächeln der Morgenstunden im Gesicht, denn mein Hund Elis, der kennt mich und ich den Hund. So soll es sein...