Erst einmal ein Danke für die vielen Zuschriften, Reaktionen, Hinweise, Tipps und für eure kleinen Geschichten über eure Hunde. Das lese auch ich sehr gern und es beflügelt mich, wodurch ich an meinem Buch gern und fleißig weiter schreibe.
Langsam komme ich voran, aber es ist nicht so leicht wie gedacht. Ich weiß ja immer, was ich sagen will und damit auch schreiben, aber versteht es der Gegenüber, der Leser? Ich erinnere mich da an Facebook und einige Diskussionsrunden, oft hatte ich da schon auf einen Beitrag, welcher mir diskussionswürdig erschien, etwas geschrieben, es dann aber wieder gelöscht, weil es einfach falsch rüberkommen könnte.
Wer etwas schreibt, begibt sich in Gefahr, die Nichtschreiber könnten es auseinander nehmen und, gerade bei Fachartikeln über Hunde, alles besser wissen. Ich habe 2012 einen Artikel geschrieben für unsere Seite Snautz.de über das Können der Hütehunde, was sie so alles lernen müssen und was auf den Leistungshüten verlangt wird. Da habe ich selber mitgemacht und einen Artikel über die einzelnen Prüfungen geschrieben.
Ein kleiner Artikel von meinem ersten Leistungshüten kommt in meinem Buch. Er ist noch in Rohform, aber ich gebe euch schon von der unbearbeiteten Version eine gekürzte Leseprobe:
Das Hüten lief super für mich, ich kam auf den zweiten Platz, hätte aber gewinnen müssen, denn alle anderen Hunde verschwanden einmal vom Hütegelände, um aus einem nahe gelegenen Bach zu trinken. Es war sehr heiß an diesem Tag, alle Hunde waren wirklich fort, nur meine blieben an der Herde. Beim Sieger hatten die Hunde sogar die Schafherde verlassen und legten sich in den Schatten. Das ist eigentlich das Ende, aber der Sieger qualifizierte sich für das nächstgrößere Hüten, und wertungstechnisch kam hinzu, dass er der Parteisekretär seines Betriebes und dazu noch ein Schäfermeister war. Da konnte ich als ungelernter Schäfer nicht gewinnen. Daher wurden mir meine fünf Zusatzpunkte als jüngster Hüter, welcher ich auch noch war, nicht gegeben.
Aber es war trotzdem ein toller Erfolg. Meine Cindy wurde als bester Beihund ausgezeichnet und das nur nach fünf Wochen Training mit ihr. Das war bekannt, denn als mich damals die Hütekommission im Vorab des Hütens besuchte - sie sahen nach, ob man überhaupt geeignet ist, an einem Hüten teilzunehmen - lernte ich erst den dritten oder vierten Tag mit ihr.
Meine Hunde wurden nach dem Hüten bestaunt und ich durfte mit den Meistern am Tisch sitzen und musste keine Getränke mehr holen. Nur ein Problem hatte ich, welches ich später nach einigen Bieren zur Sprache brachte.
"Meine Hunde können kein Wasser riechen" sagte ich in die Runde der anwesenden Schäfer. Alle sahen mich verdutzt an. “Wieso?" - "Naja," erklärte ich, "beim Hüten haben eure alle das Hütegelände verlassen und sind an den Bach zum Trinken. Nur meine nicht. Sie haben im Gegensatz zu euren Hunden das Wasser nicht gerochen." Das verwundert mich. Sehen konnte man den kleinen Bach vom Hütegelände aus nämlich nicht.
Sie sahen sich sprachlos an und lachten in der Runde. Einer der Schäfer sah mir lächelnd ins Gesicht und sagte: "Da würde ich mir nun aber mal absolut keine Sorgen machen. Aus Gründen der Fairness den anderen Teilnehmern gegenüber darf man das Hütegelände seinen Hunden im Vorab nicht zeigen und es nicht betreten. Wir waren alle heute Nacht schon einmal mit unseren Hunden hier und sind über den Bach gestolpert, nur du nicht, du Anfänger."
Nun musste auch ich lachen. Da hatte ich ja richtig Glück. Ich bezahlte eine Runde Bier und bat dabei die anwesenden Schäfer, diese kleine Geschichte für sich zu behalten. Was sie mir auch versprachen.
Drei Monate später war ein großes Schäfertreffen. Jeder, aber auch jeder, den ich nur ansatzweise kannte, fragte mich, ob meine Hunde nun Wasser riechen können...
Hier bin ich mit Gaja und Xera auf der Weide: