Heute war es nun soweit: Unser Jack-Russell-Welpe war das erste Mal mit auf Spaziergang. Er trat dort 20 Schäferhunden gegenüber. Hinter dem Zaun hatten sich die Schäfis und der kleine Jacki schon kennengelernt, nun kam er das erste Mal mit auf Tour.
Wir hatten eine Strecke gewählt, auf welcher er schon einige Male spazieren war und wo wir nur wenige Ablenkungen wie fremde Hunde oder Spaziergänger erwarteten. Ich war mir sicher, dass alles gut geht. Aber es sind sieben Junghunde im Alter von sieben Monaten bis 2 Jahre bei den Schäferhunden dabei. Dort muss ich hinsehen.
Bei den Zusammenführungen meiner Hunde mit fremden Hunden habe ich verschiedene Ansätze. Da spielen viele Faktoren eine Rolle, z.B. ob Rüde oder Hündin, großer oder kleiner Hund oder eben noch Welpe. Auch das Wesen des fremden Hundes spielt eine große Rolle, stark oder schwach, sicher oder unsicher.
Bei einem Welpen, der bei mir im Rudel bleibt, verfahre ich fast immer nach dem gleichen Schema. Ich nehme einzelne Hunde so oft wie möglich aus unserem Rudel und lasse diese mit dem Welpen unter Aufsicht zusammen. Besonders wichtig sind meine Leaderinnen, sie benehmen sich später ruhig und tolerant neben dem Welpen, das sehen die anderen. Und sind auch entspannter neben ihm. Sie sind weniger neugierig, weil sie den kleinen Bambino schon kennen. Mein Rudel ist natürlich an Welpen gewöhnt, aber Einstein ist etwas besonderes. Er ist hier nicht geboren. Wenn sie sich kennen, dann kommt der erste gemeinsame Spaziergang.
In der Regel gehe ich mit dem Rudel vorne weg, etwas später folgt Claudia mit dem "Neuen". Das hat mehrere Gründe. Mein Rudel jagt sich, spielt miteinander und ich habe sie etwas ausgepowert, bevor der "Neue" hinzukommt. Bei einem kleinen Welpen wie Einstein habe ich einfach Angst, dass das Rudel ihn überrennt. Das ist eine der gefährlichsten Situationen, wenn ein alter Hund zu toll über einen Welpen donnert. Dabei kann es zu körperlichen Schäden kommen.
Und so haben wir es auch diesmal getan. Ich bin mit dem Rudel zuerst gelaufen, Claudia folgte mir mit Einstein wenige Zeit später. Beim ersten Sehen heißt es aufpassen. Die erste Begrüßung ist wichtig. Man sollte seine Hunde abrufbar haben und das "Nein" sollte sitzen.
Unser Rudel hat Einstein fast völlig ignoriert. Die Leaderinnen haben ihn in Ruhe gelassen, die Junghunde waren interessiert, aber ruhig und nicht aufdringlich. Und Eini ist cool. Er zeigt sich nicht ängstlich, und trotz seiner achtzehn Wochen biedert er sich beim Rudel nicht an oder beschwichtigt permanent. Er läuft toll mit und geht seiner Wege. Das ist prima.
Unsere Junghunde versuchen immer einmal eine Kontaktaufnahme, wobei wir darauf achten, dass sie "zärtlich" bleiben. Dabei hilft mir auch mein Hütestock. Diesen kann ich immer einmal zwischen Einstein und den jungen Hunden als Grenze positionieren.
Ich ziehe da also eine Grenze, die meine Hunde gut verstehen. Zusätzlich hat Claudia auch ein Auge auf unsere jungen Schäfis, gelegentlich bin ich vom Geschehen abgelenkt, weil ich einfach auch mal nach anderen 17 Hunden sehen muss und Einstein nicht immer im Blick habe.
Aber alles lief super und Einstein gehört ab sofort dazu. Ich hatte es auch nicht anders erwartet. Wir haben auch etwas gefilmt: https://www.youtube.com/watch?v=9c5uzHhveps