Ich sitze an meinem Buch und schreibe. Das ist schwieriger als gedacht, aber ich komme voran. 210 Seiten sind jetzt in der Rohschrift fertig, aber ich muss sie alle noch mehrmals überarbeiten bevor sie zum Lektor gehen. Zehn Seiten mit 60 Zeichen pro Zeile und 30 Zeilen tief. Das sind 378.000 Anschläge. Wow. Das hätte ich niemals gedacht. 20 Seiten werden es noch werden. Plus 20 Seiten Bilder, die ich noch heraussuchen muss.
Das Problem für mich beim Schreiben ist eigentlich, dass ich immer wieder zu sehr in die Hundethemen wie Ausbildung, Erziehung und Rudelhaltung abrutsche. Genau um diese Themen soll es nun nicht gehen, denn ich will von der Wanderung berichten, von dem Leben mit meinen vielen Hunden und über einige Hunde selber. Dazu gehört natürlich auch, wie man in die Lage und zu dem Wissen kommt, mit 15 Hunden zu leben, diese gemeinsam in den Auslauf zu lassen und sich dann zu entfernen. Oder auch, wie man es schafft, mit 15 Schäferhunden spazieren zu gehen. Ich meine wirklich spazieren, ohne Bellen und Wildern und Ähnliches, was den Spaziergang mehr zur Crashtour als zum entspannten Wandern macht. Und natürlich macht es Sinn, mit vielen Fallbeispielen zu arbeiten.
"Aber Mario", hat eine Freundin zu mir gesagt, "du lebst von deinen vielen Hundegeschichten. Trainingsbücher sollen andere schreiben". Und da hat sie Recht.
Ich stelle fest, dass ich eigentlich gern schreibe. Aber die Schreibunfälle nerven eben. Ich hatte zu meiner Rudelhaltung und dem Training fast 15 Seiten geschrieben. Dann habe ich gemerkt, dass ich das sicher gut verstehe und einige Hundekundige auch. Aber ein anderer Leser ohne Hund? Eher nicht. Aber wird das Buch einer lesen, der keinen Hund hat? Vielleicht, oder vielleicht auch nicht. Also habe ich diese 15 Seiten noch einmal überarbeitet. Und am nächsten Morgen nochmal gelesen. Und alle raus geschmissen.
Genau so ging es mir zum Thema Hundeerziehung. Dort waren es schnell 30 Seiten. Wie erlernt der Hund dieses, wie erlernt der Hund jenes. Ich habe es gelesen und am nächsten Tag auf 15 Seiten gekürzt. Dann habe ich wieder einige Beispiele eingebaut. Am nächsten Tag wieder gekürzt. Und dann Claudia zum Lesen gegeben. "Du hast gekürzt, Mario", sagt sie, "du springst zu schnell von einem zum nächsten Thema." Na toll. Alles noch einmal.
Ich merke, dass ich mich beim Schreiben über solche Themen nicht verbiegen darf. Schnell ist man dem Zeitgeist gefolgt, und nur weil etwas gerade "in" ist, werde ich trotzdem meine Ansichten schreiben, auch wenn diese nicht "in" sind.
Trotzdem, das Schreiben macht mir Spaß. Leider ist wie immer die Zeit zu knapp. Die Hunde warten, so wie auch jetzt. Als erstes fotografiere ich noch zwei Rüden, welche noch zu vergeben sind. Und dann begebe ich mich auf Spaziergang. Viel Spaß für euch heute...
Hier bin ich mit meinen zwei kleinen Rüden, ein grauer und ein schwarz-grauer Welpe: