Nach Dauergewitter und Dauerregen hatten wir nun beschlossen, noch ein wenig in unseren Zelten zu warten. Wir hatten die Überdachungsplane für die Hunde umgebaut, damit sie trocken stehen und weiter gewartet. Das Warten im Zelt war äußerst langweilig - ich kann ja auch nicht einfach mit dem Auto irgendwo hinfahren, einen Kaffee trinken und die Hunde alleine lassen.
Definitiv gestaltet sich eine Wanderung mit nur einem Hund wesentlich einfacher. Diesen kann man mal schnell im Auto lassen. Oder man quartiert sich in ein Hotelzimmer ein.
Ich lese recht gern, hatte bis jetzt aber kein Buch gebraucht, weil ich abends müde war und beizeiten im Bett lag. Nun vermisse ich es. Mit meinem Telefon kann ich eine halbe Stunde überbrücken, aber dann war es das auch schon. Ich muss mal mit meiner Tochter Kim reden, sie ist jetzt 15 Jahre alt und schafft das den ganzen Tag. Nein, notfalls auch noch länger.
Bei Regenpausen schlüpften wir aus dem Zelt und verglichen die Wetter-Apps.
Aber die Hunde wurden nicht richtig trocken. Sie sahen einfach nass aus. Aus Langeweile gingen sie nun gar nicht mehr ins Zelt. Schlauerweise hatte ich mich am Campingplatz neben das Wehr gestellt, wo sie gut baden können. Das nützte jetzt gar nichts. Die Wetter-Apps hatte tagelang Sonne vorausgesagt…
Ein Spaziergang mit den Hunden war hier nicht möglich. Daher konnte ich sie nicht rauslassen, denn ins Wasser gehen sie trotz Regen. Dann würden sie gar nicht mehr trocken werden. Ein anderer Platz mit einer Wanderstrecke wäre jetzt wesentlich besser gewesen.
In einer Regenpause trommelte ich noch einmal alle Wanderer zusammen und teilte allen mit, dass ich an dieser Stelle die Wanderung unterbreche.
Alle waren traurig, hatten aber vollstes Verständnis wegen der Hunde. Trotzdem, ich hatte mich fast zwei Jahre auf die Wanderung gefreut und wollte es irgend wie nicht wahrhaben. Es musste noch ein Weilchen gehen.
Da Claudias Tochter Franka da war, konnten wir auch die vorläufige Heimfahrt improvisieren. Wir stopften alles, was wir hatten bei Franka ins Auto. Auch Dieters Auto wurde vollgestopft, was den großen Dodge-Geländewagen bald platzen ließ. So hatte unser Begleitfahrzeug von Christine den Kofferraum frei und wir konnten die Hunde einladen.
Ich hatte in der Hoffnung, dass es weiter geht, noch niemanden zum Abholen angerufen. Und nun, wo ich wusste, dass es erst mal Pause gibt, wollte ich auch nicht mehr warten. Wir luden alles ein, was eine Stunde dauerte.
Hier sind wir beim Verladen. Die Hunde, die sehr nass waren, wurden mit Handtüchern einmal durchgetrocknet. Ich erkläre gerade anhand des Bodens, dass die Hunde nicht mehr liegen können:
Die Hunde waren sichtbar froh im Auto zu sein und kamen trotz geöffneter Türen nicht mehr raus.
Und auf der Heimfahrt kam uns dann die Sonne entgegen. Alles richtig gemacht. Und morgen kommt ein Film über die Schäferhunde im MDR.
Ich fühle mich trotzdem wie ein Loser und bin traurig...