Diese Nacht war wirklich grauenhaft.
Ein Mordsgewitter und das durchgehend. Die Blitze haben unser Zelt mehrmals taghell erleuchtet. Und leider standen wir neben Bäumen und einem Wehr. Und gedonnert hat es im Minutentakt. Wir sind wegen dem Regen schon 20:30 Uhr in die Zelte gekrochen, aber an Schlaf war nicht zu denken. Und zu allem Überfluss regnete es heute Morgen wie aus Kannen. Claudias Tochter Franka ist mit ihrer Freundin Anna-Lena eingetroffen, sie wollten eigentlich mitwandern. Das ist sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
Gandhi, unser weißer Schäferhund, stand die ganze Nacht neben unserem Zelt. Ich bezeichne Gandhi gern als das schwarze Schaf meines Rudels. Er hat die ganze Nacht neben dem Zelt gestanden und gewinselt. Und damit auch die anderen Hunde unter der Plane hervorgelockt. Diese und Gandhi sind durch, bis auf die Haut. Es ist ein Trauerspiel, sie anzusehen. Unter ihre Plane ist Wasser gelaufen und ihre Wiese hat sich voll mit Wasser gesaugt. Die Schuhe drücken es aus dem Boden heraus, so nass ist es. Ich habe für neun Uhr den Krisenstab bestellt. Leider zeigt hier jede Wetter-App ein anderes Ergebnis, das ist nervend. Egal was passiert, ich brauche Sonne, ich kann die Hunde nicht in der Nässe lassen.
So steht unsere Wiese unter Wasser:
Nässe ist das Schlimmste für die Hunde. Selbst ein kalter Untergrund lässt sich durch die Körperwärme erwärmen und kann zu einem gemütlichen Plätzchen werden. Zu DDR-Zeiten hatte ich Hundehütten mit einem Flachdach. Oft mussten wir die Hunde bei den Schafen lassen, draußen im Feld, auch im Winter. Dazu hatten sie eine Kette an der Hütte, die 2,50 Meter lang war und zwei Wirbel hatte, so dass die Kette sich nicht verdreht. Also habe ich die Hütte mit Stroh ausgestopft und einen Jutesack davor genagelt, damit die Hunde auch ein wenig Wärme halten können. Es schneite und wenn ich morgens zu den Hunden kam, hatte die Hundehütte ein Spitzdach. Die Hunde hatten sich darauf gelegt und sich einschneien lassen. Aber bei Regen, da waren sie immer in der Hütte verschwunden.
Übrigens, wenn meine Hunde an der Kette bei den Schafen waren und ich nicht bei ihnen schlafen konnte, habe ich eine kleine Vorsorge getroffen. Es gibt nicht nur gute Menschen, manche Dummköpfe ärgern die Hunde. Meine Hunde waren nicht ängstlich, angekettet aber wehrlos, daher habe ich ihnen um das Halsband einen starken Schlüsselring gemacht und dort die Kette eingehangen. Wenn sie dann geärgert wurden, zog sich dieser Schlüsselring auseinander.
So, jetzt muss ich zur Krisensitzung...