Gestern Morgen sind wir schon neun Uhr von der netten Familie Schönemann aufgebrochen, denn wir mussten zum Grenzparkplatz bei Ifta.
Unsere Karin Böhm, ebenfalls Hundebesitzerin, hat dort zwei Hunde von uns abgeholt und ihre Tochter Frauke war auch dabei. Einmal holte sie unsere Nike, welche sich auf dem Plattenweg den Fuß vertreten hatte. Sie ist mit ihren acht Monaten zu jung, da möchte ich keine Schäden riskieren.
Und dann unsere Isis, die ihre Wacheigenschaften mit jedem Tag der Wanderung ernster nimmt und nun gegen fremde Personen mit gestellter Bürste vorrückt. Sie macht ja alles richtig, wenn sie uns warnt, daher möchte ich ihr Verhalten nicht verändern. Aber auf der Wanderung ist es blöd, da sie mir außerdem unsere jungen Hunde ansteckt, die sich sofort um sie sammeln. Das ist schlecht. Ich habe sie völlig im Gehorsam, sie wartet bei mir, aber es ist nicht schön, wenn ich sie aus ihrer Rolle immer herausbremse.
Karin hat früher mit ihrer Familie in Südafrika gelebt - wo sie auch wieder hin will - und dort ein Rudel besessen. Daher kann ich ihr die Hunde ohne Sorgen anvertrauen. Außerdem hatte sie leckeren Kaffee und Nudelsalat mit, der sehr lecker schmeckte - wie mir die anderen mitteilten.
Ich selber konnte erstmals nichts essen, da das Fernsehteam kam. Diesmal war ein Moderator mit, der Sven Voss. Dieser ist recht bekannt, auch als Journalist tätig und moderiert unter anderem das aktuelle Sportstudio. Daher kannte ich ihn schon. Eine Website hat er auch.
Er wollte auf der Strecke ein wenig mit mir über meine Hunde, mein Leben als Schäfer und anderes sprechen. Vor laufender Kamera. Dazu die Julia von der Maske, der Regisseur Dirk, der Kameramann Marc und der Sebastian vom Ton. Mein Hunger war weg. Aber die Zigaretten schmeckten vorzüglich. Da muss man gut taktieren, viele Zigaretten, Aufregung und Kaffee lassen einige menschliche Bedürfnisse wachsen. Und ich hatte überhaupt keine Lust, vor dem versammelten Team mit einer Rolle Toilettenpapier in den Büschen zu verschwinden ;-).
Hier bin ich mit Sven Voss bei der Vorbereitung zum Dreh:
Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass das Fernsehteam vor meinen zwölf Hunden weniger Angst hatte, als ich vor der Kamera. Zum Schluss war wie immer alles nicht ganz so schlimm, Sven machte das toll und half mir. Das Drehen ist ganz nett, nur es geht unheimlich viel Zeit drauf und manche Stellen müssen wiederholt werden. Wir sind bei zwei Stunden Dreh nur anderthalb Kilometer vorangekommen - das lässt die Hunde unruhig werden, aber wie immer haben sie sich toll benommen. Auch die Mitarbeiter vom Team waren von der Freundlichkeit der Hunde ganz begeistert.
Der Film kommt am 29. August um 21:15 Uhr im MDR bei "Echt". Kann man sich schon mal vormerken ;-). Wir sind da noch auf der Strecke und ich hoffe, ich stehe an diesem Tag nicht gerade unter einem verregneten Zeltdach sondern kann ihn mir ansehen.
Und als der Film abgedreht war, dachte ich an den netten Nudelsalat. Der war in der Zwischenzeit mit meinen zwei Hunden bei mir zuhause in Frohnsdorf angekommen und schmeckte dort meinem helfenden Doghandler Robert, der sich da um die Hunde kümmert. Hervorragend, das Leben kann so ungerecht sein. Ein Auftritt vor der Kamera reicht noch nicht einmal für ein Schälchen Nudelsalat. Das Künstler Leben ist schon schmale Kost...