Wir sind heute am 22. August auf dem Campingplatz Creuzburg angekommen und gönnen uns einen Tag Pause. Ich nutze die Zeit, um mit meinen Kindern zu telefonieren. Auch in meiner Hundefutterfirma Stadtwolf habe ich angerufen. Und ich habe mit dem Ronny telefoniert, der die Newsletter versendet und mit mir auf der Internetplattform Snautz.de arbeitet.
Heute Morgen - wir waren gerade aufgestanden - entdeckten wir ein Paar auf dem Wanderweg neben unseren Hunden. Stock, Hut und große Rucksäcke ließen uns ahnen, dass die beiden auch wie wir auf Tour waren. Das waren sie auch und das schon seit April.
Ute und Andreas sind eigentlich mit ihren Lamas Pepe und Samson unterwegs, sie laufen den Elisabethpfad und den Jakobsweg, haben im Norden der Republik angefangen und wir trafen sie nun hier. Beide sind 62 Jahre, und Uwe war zwölf Jahre davon Hundeführer bei der Polizei. Es war ein schönes Gespräch über das Wandern und die Hunde.
Die Lamawanderer Ute und Andreas mit den Hundewanderern Mario und Claudia:
Ich muss einmal Danke sagen.
Deutschland hat freundliche Menschen. Bis auf eine Ausnahme waren bisher alle Begegnungen nett. Menschen, die uns treffen, fragen danach, was wir vorhaben. Sie erklären uns den Weg und bieten Hilfe an. Oft haben sie auch Interessantes aus der Gegend zu erzählen, manchmal auch von einem eigenen Hund. Viele Nachrichten mit guten Wünschen erreichten uns.
Bei Freunden bekamen wir ein warmes Essen und eine Dusche. Ich weiß gar nicht, wie das der Andreas Kieling in seinem Buch "Ein deutscher Wandersommer" gemacht hat. Der sieht immer so gekämmt und frisch aus, auch wenn er in seinen Filmen mit Zelt unterwegs ist. Wir sind dreckig und mit Hygiene hat das alles nicht viel zu tun. Daher war die warme Dusche auch heute recht wichtig.
Und dann die zwei Hunde Orla und Krull, welche wegen der Hitze und einer restläufigen Hündin bei mir zu Hause bleiben mussten. Ich schrieb in einem der ersten Newsletter, dass ich noch nicht weiß, wie ich sie dann auf die Strecke bringen soll. Bei unserer Anfahrt erklärte sich dann unser Fahrer bereit, die Hunde nachzubringen. Aber die ersten Tage erreichten mich mindestens 20 Angebote von Freunden und auch fremden Menschen, die Hunde zu uns zu fahren. Ich war total berührt, das war so nett.
Die vielen Wandergrüße auf das Handy oder per Mail sind zahllos. Danke euch dafür!
Ein großes Dankeschön geht auch an die mittlerweile 500 Leser, die wie du hier, meinen Newsletter empfangen. Das ist toll!
Und dann natürlich meine Welpenkäufer, die Familie Schössler, die für die schönen ersten Tage gesorgt haben, auch weil sie direkt am Grünen Band wohnen. Und die Karin Böhm, welche mir meine zwei Junghunde ganz spontan wieder nach Hause gefahren hat. Ohne euch wäre das alles nicht möglich. Sollte ich jemanden vergessen haben, verzeiht mir das bitte. Oft wandere ich mit dem schönen Gefühl zu wissen, von so vielen netten Menschen begleitet zu werden. Solltet ihr selbst einmal so etwas unternehmen, werdet ihr wie ich feststellen, dass die Schritte leichter fallen. Danke dafür!
Krull und Orla sind nun da. Krull eilte sofort zu Nike, um einmal zu sehen, ob da vielleicht noch etwas von der Restläufigkeit übrig ist. Er war der Meinung ja, Nike und ich waren der Meinung nein. Es fiel ihm schwer zu akzeptieren. Orla, die zweite Rudelchefin bei uns, ging mit hoch erhobenem Kopf ins Rudel. Stolz stand sie da und ließ sich von jedem begrüßen. War die freundliche Begrüßung zu heftig, knurrte sie einmal kurz. Nach zehn Minuten war Ruhe und alles hatte sich wieder gefügt. Also, ihr Hundebesitzer, wenn ihr nach Hause kommt, siehe Orla, bitte daran denken, die Rudelchefs grüßen nicht als erstes, sondern werden begrüßt.
Wir Menschen fallen ja schon in Ohnmacht, wenn wir von der Toilette kommen und der Hund steht vor der Türe. "Orrr, hast du fein gewartet." Der Rudelchef grüßt nicht als erster… ;-)