Ich möchte heute über ein paar Dinge schreiben, welche man als Züchter für die zukünftigen Käufer schon tun kann. Ich habe dann doch gemerkt, das dies sehr umfangreich wird. Also gibt es später noch einen Teil.
Gesunde und wesensfeste Elterntiere waren die erste Voraussetzung. Aber man kann als Züchter noch einige Sachen machen, welche später dem neuem Welpenbesitzer helfen. Wir tragen zum Beispiel unsere Welpen immer gern durch die Gegend. Außer dass es schön ist, bekommen die Welpen damit Kontakt zum Züchter und so zu Menschen. Sie liegen ruhig im Arm und bekommen Zuwendung. Ein warmer Pullover oder ein weiches T-Shirt sind von Vorteil. Dort kuscheln die Welpen sich gern an. Auch bei den anwesenden Gästen bzw. Welpenkäufern ist das so. Bei einer Regenjacke beginnen sie
zu winseln. Und wenn sie schön ruhig sind, dann lasse ich sie mit leisen Worten wieder auf den Erdboden zurück. Bei den Menschen ist es schön. Sie geben Sicherheit und man fühlt sich geborgen.
Aber wenn man sie einmal auf dem Arm hat, kann man sie auch wiegen. Wir beginnen damit sehr zeitig. Das ist die beste Art, einen heranwachsenden Welpen auch gesundheitlich zu kontrollieren. Nimmt er zwei Tage hintereinander nicht zu, stimmt etwas nicht. Und der Welpe lernt "bin ich auf einem Tisch, muss ich mal warten". Ich nehme ihn nicht vom Tisch, wenn er schreit. Oder sich gar wehrt. Oder unruhig ist. Erst wenn er wartet und sich ruhig verhält, darf er wieder runter. Ist man später einmal beim Tierarzt, so ist meine Hoffnung, dass er dort auch ruhig sitzt und sich untersuchen
lässt. Er kennt es ja. Und wenn er auf dem Tisch ist, bekommt er Zuwendung und Leckerlies. Auf dem Tisch ist es schön.
Beim Tierarzt so wie bei mir. In meinen Überlegungen war, dass ich mir ein Wort einfallen lasse, solange er auf dem Tisch ist. Damit er weiß, das er bei diesem Wort warten muss. Aber das wäre im Augenblick zu viel Arbeit.
Kinder. Kinder und nochmal Kinder. Immer herein zu mir in das Grundstück, immer ran an die Welpen. Natürlich passe ich auf und lasse sie nicht allein bei den Welpen. Welpen werden von Kindern nicht hochgehoben. Aber es darf gestreichelt werden. Und gefüttert. Und dabei machen wir gern ein Spiel. Das nennt sich Futtertausch. Die Welpen bekommen Trockenfutter. Schwupps, haben die Kinder die Schale weggenommen. Und eine Schüssel mit Fleisch wieder hingestellt. Das fressen die Welpen viel lieber. Nach einigen Durchläufen warten die Welpen darauf, das die Kinder das Futter
wegnehmen. Am besten ist es, wenn der Welpe vor der Gabe des Trockenfutters schon etwas Futter hatte. Dann ist er nicht mehr gierig auf das Futter und alles ist einfacher. Ich habe die Hoffnung, dass später einmal, wenn dem Kind ein Keks herunter fällt, nichts passiert. Den der Hund wird denken, dass dieses Keks für ihn hingeworfen wurde. Und das Kind bückt sich instinktiv. Schon haben wir einen Konflikt. Oder eben keinen.
Hier im Video sind fremde Welpen zum Training und zur Sozialisierung bei uns im Rudel: https://www.youtube.com/watch?v=DlttgQjA0Dk
Und ab der sechsten Woche haben die Welpen spitze Zähne. Diese spürt man und sie tun weh. Wenn der Welpe mit dem Kind spielen will und das Kind nicht, dann bückt sich das Kind und will den Welpen zurückschieben. Leider ist das körpersprachlich für den Welpen eine Einladung zum Spiel. Der Welpe wird wesentlich intensiver weiter machen. Ich beginne dann schon mit meinem "Nein" zu arbeiten. Bei unseren Welpentreffen kann ich feststellen, das mein "Nein", solange ich die Welpen oft sehe, bis zwei Jahre recht gut sitzt.
Ich möchte auch keine schreckhaften Welpen. Daher ballere ich alles auf den Boden, was ich in die Hände bekomme. Futterschüsseln, Eimer, Gießkannen. Wenn ein solches bei mir durch die Gegend "fliegt", sausen meine Welpen hinterher. Ich möchte nicht, dass eine Autotür zu schlägt und der Welpe vor Schreck auf die Straße springt. Oder dass jemand, es gibt ja auch seltsame Leute, "buh" macht und die
Welpen erschrecken. Ich habe meine Welpen draußen und nicht in der Wohnung. Sie kennen allerlei Werkzeuge wie Bohrmaschine und Kreissäge. Letztens schrieb eine Kundin "Neben dem Welpen kannst du eine Flex anmachen, der zuckt nicht mal. Aber beim Staubsauger ist er weg." Merkt ihr etwas. Ich muss so ein Teil auch noch in den Zwinger stellen.
Und dann schrieb eine Kundin: "Der Welpe sollte gut auf Katzen, andere Hunde und Kinder sozialisiert sein. Er sollte alle Geräusche der Wohnung, wie Radio und Staubsauger kennen. Da ich viel in der Stadt bin, sollte er sicher im Auto fahren. Oft bin ich auch im Zug oder Tram unterwegs, wäre schön, wenn er das auch kennen würde und da keine Unsicherheiten zeigt.”
Ich habe zurückgeschrieben "Ich bin ja erst einmal heilfroh, dass Sie keinen Pilotenschein haben… ;-)"