So, nun nicht mehr so faul herumsitzen.
Ich habe für heute zwei Spaziergänge geplant. Einmal über 5 km am Vormittag und einmal über 10 km am Nachmittag. Und nach dem Frühstück geht es schon los. Doch vorher gibt es Frühstück und natürlich Kaffee. Ich mag Kaffee.
Claudia hat eine Zeit lang lieber Tee getrunken, aber ich habe sie tröpfchenweise wieder auf die ordentlichen Pfade des Kaffeegenusses zurückführen können.
Was gibt es besseres als einen frisch gebrühten Kaffee am Morgen. Noch besser schmeckt er zu zweit, noch besser beim Camping und noch viel besser, wenn die Hunde um mich herum sind. Und Claudia hat für eine ordentliche Anzahl an Herstellungsmöglichkeiten für unseren Kaffee gesorgt. Eine feine Sache. Hier ist unsere kleine Kaffeemaschinensammlung zu sehen:
Eigentlich zucke ich immer zusammen, wenn in unserem Dreifrauenhaushalt das Wort Amazon fällt und es fällt oft, das kann ich euch sagen, aber hier kann ich großzügig sein.
Während ich also meinen frisch gebrühten Kaffee schlürfe, sehe ich einen Labrador-Rüden am Zaun. Pechschwarz und ein kräftiger Kerl. Meine Hunde waren natürlich sofort interessiert und dieser Labbi macht so ein Theater hinterm Zaun, dass ich ihn schnell in die Schublade "distanzloser Labbi" stecke. Das sind die Labbis, die heutzutage in jeden fremden Hund ungebremst hineinstürzen, ob der will oder nicht.
Ich gehe also zum Zaun und gebe dem Willen des Labbis nach und lass mein Rudel raus. Wie hat der Kerl sich doch gefreut.
Im Gespräch mit dem Besitzer höre ich dann, ein Labrador ist es nicht, sondern ein Stafford-Rottweiler-Mix. Kurzes nervös geistiges Zucken bei mir. Ein gefährlicher Listenhund also. Kurz dachte ich mir, als distanzloser Labbi wäre er mir lieber gewesen.
Der gefährliche unkastrierte Listenhund sprang freundlich in meinem Rudel auf und ab und benahm sich besser als meine Rüden. Übrigens hieß er "Diggha" oder so.
Gleich zweimal von einem Vorurteil hereinlegen lassen heute - distanzlose Labbis und gefährliche Listenhunde.
Am Nachmittag dann laufen wir neben der Saale über kleine Wege entlang der Weinberge. Mit dabei war der Randolf vom Campingplatz Blütengrund, der uns durch die Gegend des Blütengrunds begleitet. Ihr trefft ihn im Blütengrund an der Rezeption, er ist dort Geschäftsführer.
Hier bin ich mit Randolf zu sehen an der Stelle, an der Saale und Unstrut ineinanderfließen:
Auch hier hat es seinen Reiz, auch wenn ich immer noch schwer vom Mittelgebirge in Thüringen/Hessen begeistert bin. Die Berge und die wunderschöne Gegend verbreiten eine Faszination, ich bekomme die Landschaftsbilder nur schwer aus dem Kopf.
An einer Wiese mit einem Eingang zu einem Waldweg stand eine Gruppe Menschen mit wild durch die Gegend springenden Hunden. Die Hunde waren alle nett zueinander, ich konnte nicht erkennen, ob es eine Hundeschule oder eine Hundewandergruppe war. Wir leinten aber sicherheitshalber unsere elf Schäferhunde an und kamen näher. Keiner dort leinte an, das fehlte mir jetzt noch, dass diese Gruppe Hunde in mein Rudel stürzt. Sicher wieder die "die tun doch nix"-Hundebesitzer.
Und dann, wir waren schon ziemlich nah, rufen sie ihre Hunde und leinen an. Wieder ein zu schnell gefasstes Vorurteil. Wir gingen freundlich grüßend vorbei, die Hunde waren allesamt ruhig. Ein tolles Bild, wenn es so klappt.
Und wir hatten es fast geschafft, da sagte ein netter Herr aus der Gruppe: "Also im Fernsehen seid ihr immer ohne Leine unterwegs." Ich musste lachen. Recht hatte er. Also ließen wir die Leinen fallen und weiter ging es. Auf dem Rückweg kamen wir wieder dort vorbei, die gleiche Situation. Und einer fragte uns: "War das alles richtig so". Ich musste lachen. Schöne Scheiße, wenn man im Fernsehen zu sehen war... ;-)