Der vorletzte Tag, die letzte Nacht.
Ich bin froh, morgen mein eigenes Bett wiederzusehen. Aber heute ist noch eine Wanderung. Ich lasse dazu aber unsere Hunde in der Obhut von Claudia und gehe mit Gästen und ihren Hunden wandern. Wir wollen auf den sogenannten Panoramaweg - der Geschäftsführer des Campingplatzes Blütengrund hatte frei und wollte uns führen...
Über den Panoramaweg freue ich mich, weil ich zu unserem Welpentreffen im Oktober in Naumburg am Samstag früh auch eine Wanderung machen möchte. Da konnte ich mir den Weg gleich heute schon mal ansehen. Er ist super geeignet, man läuft so zwei Stunden. Wir waren mit acht Personen unterwegs. Nach zwanzig Minuten Wanderung stand die Rettungshundestaffel Naumburg auf dem Weg.
Sie trainierten mit der Rettungshundestaffel Weimar zusammen. Wir wollten die wichtige Arbeit aber auch nicht stören - diese Leute arbeiten ehrenamtlich und werden wirklich zu schweren Einsätzen gerufen. Im Bereich der Rettungshunde spart der Staat Geld und lässt diese Leute arbeiten. Sie tragen die Kosten und erleiden oft auch seelische Schäden.
Ich habe vor dieser Arbeit Respekt und wäre lieber wieder umgekehrt, aber es begann ein kleines Gespräch, wo wir lang gehen könnten und wo nicht. Ich mag es, wenn die Hundeleute nett miteinander umgehen, das wird seltener, ist aber eigentlich ganz einfach.
Auf dem Panoramaweg:
Und während wir so schwatzten, sagte einer aus der Rettungshundestaffel "Ich bin übrigens auch Schäfer." Da war er wieder, der Film vom MDR. Einige hatten den Film gesehen und ich wurde noch zu einem gemeinsamen Foto eingeladen. Der MDR lässt grüßen.
Zurück auf dem Campingplatz trafen wir dann eine lustige Truppe. Sie fuhren alle Trabant und Wartburg und oben drauf waren Zelte. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen, ein Zelt auf dem Trabantdach.
Ich war zu DDR-Zeiten kein Camper, obwohl ich sehr oft draußen bei den Schafen geschlafen habe. Aber solche Aufbauten hatte ich noch nie gesehen. Interessiert fragte ich die Fahrzeugbesitzer danach, bis einer sagte "Na, da ist ja heute hier viel Ostalgie auf dem Campingplatz. Wir mit den Ostautos, du mit den DDR-Schäferhunden". Der MDR lässt grüßen.
Am frühen Nachmittag dann ein Anruf von unserem Robert, der sich um die zu Hause geblieben Hunde kümmert. "Hi Mario, hier stehen Leute vorm Hof. Sie haben deinen Film gesehen und wollten mal die Hunde ansehen . Kann ich sie reinlassen?" Der MDR lässt grüßen.
Und dann am Nachmittag die größte Überraschung. Ich stehe mit meinen Hunden auf der Hundewiese, als mir jemand aus einem roten Transporter zuwinkt. Da vor mir auf dem Parkplatz zwei junge Mädels stehen, bin ich der Meinung, diesen jungen Damen werde zugewunken. Ein zweites Auto folgte und dann habe ich mich gefreut wie verrückt. Freunde aus meiner alten Heimat, die mich im Fernsehen gesehen haben und kurz den Entschluss fassten, mich in Naumburg zu besuchen. Ich habe mich wirklich gefreut.
Jetzt verstand ich auch den Anruf einer anderen Freundin "nur mal so" am Morgen. Alle habe ich mindestens sieben Jahre nicht gesehen, ich bin weit von zu Hause weggezogen, da verliert man sich über die Jahre aus den Augen. Es war wirklich toll, eine gelungene Überraschung.
Danke MDR, schönen Gruß an euch.
P.S. Übrigens, für alle die gestern vom Weißen Schäferhund Ghandi gelesen haben - er schreibt sich Gandhi... :-)