Heute haben wir Hundeschule.
Das ist immer wieder ein Ereignis und oft haben wir an der Leine bellende oder pöbelnde Hunde zu Besuch. Würden sie raufen, wenn sie von der Leine sind? Und was kann man tun, wenn die Hunde beim Raufen sind?
Ich hatte das Pech, dass mich oft fremde Hunde an der Schafherde besucht haben, einige wollten auch raufen. Das wollten eher meine Schäfis, welche ich an der Herde dabei hatte. Aber wenn es zur Rauferei kommt, dann muss man sie auch trennen. Ich habe einmal einen Artikel zum Thema Rauferei geschrieben, in meinem Buch schreibe ich ebenfalls über meine Raufer.
Auch wenn dein kleiner Hund in einen großen rennt und diesen verletzt, selbst wenn der Kleine beißt, hast du eine Mitschuld. Denn man hat seinen Hund so zu halten, dass er keinen Schaden macht.
Und wenn man zwei Raufer trennt, auch wenn der eigene Hund an der Leine ist und man gebissen wird, bekommt man nicht die volle Summe von der Versicherung. Schließlich hat man einen Hund und nimmt damit billigend in Kauf, dass es zu Hundebegegnungen und Raufereien kommen kann.
Für Snautz.de schrieb ich damals:
"Das Wichtigste ist immer, dass Sie sich selbst nicht in Gefahr bringen. Aber beim Trennen von Hunden kann man gebissen werden. Sollte sich ein größerer Hund auf einen kleineren Hund stürzen, dann decken Sie den kleineren Hund mit einer Jacke ab oder versuchen Sie anderweitig, dem großen Hund die Sicht zu nehmen. Ein Regenschirm wäre auch hilfreich. Führen Sie eine Leine mit, aus der Sie schnell eine Schlinge machen können. Diese hilft, wenn sich der große in den kleinen Hund verbissen hat und versucht, ihn zu töten. Sollte der Besitzer des großen Hundes dabei sein, bitten Sie diesen, diese Leine als Schlinge um den Hals zu legen, so weit oben wie möglich am Kiefer. Ziehen Sie mit vereinten Kräften den großen Hund nach oben und nehmen ihm die Luft. Dadurch ist er gezwungen, den Kiefer zu öffnen und den kleinen Hund freizugeben. Sollte Ihr kleiner Hund freigegeben sein, kann der Besitzer dann seinen eigenen Hund an dieser Leine halten. Bei einem verbissenen Hund ist auch ein Aufbrechen des Kiefers mithilfe eines Stockes möglich. Dabei muss der große Hund aber mit einer Leine fixiert sein oder der Besitzer ist in der Lage, seinen Hund am Halsband, Geschirr oder Fellkragen zu halten, sonst ist ein Nachfassen bzw. Nachbeißen des Hundes möglich. Auch wenn die Trennmethoden brachial sind, es rettet dem kleinen Hund eventuell das Leben. Und vergessen Sie nicht, auch Sie können gebissen werden. Sollte sich ein kleiner Hund auf einen größeren stürzen, ist das Ende leider vorprogrammiert.
Entweder wird der kleine Hund maßlos zerbissen, oder der Besitzer des größeren Hundes zieht seinen Hund weg, immer wieder attackiert von dem Kleinen. Das ist auch sehr schlecht, der große Hund lernt aus diesen Erfahrungen und wird den kleinen Hunden nicht mehr freundlich gegenüberstehen. Und demnächst auch vielleicht selber angreifen. Schützen Sie auch hier den größeren Hund, stellen Sie sich in den Weg, gehen Sie auf den kleineren Hund zu und versuchen Sie ihn wegzujagen. Manchmal hilft ein Fußtritt, um diesen unerzogenen Raufer zu entfernen. Denken Sie daran, wenn Sie es nicht schaffen, den kleinen Angreifer zu verjagen, und Ihr Hund übernimmt das, wird es dann vor Gericht der arme kleine Hund sein, der von dem großen angefallen wurde.
Bei zwei großen Hunden wird es schwieriger, diese haben Gewicht und Kraft und sind in ihrer Rage durch ihr Adrenalin und den Überlebenskampf schwer zu trennen. Wasser über sie zu gießen, ist keine Lösung, den Wenigsten steht in dieser Situation genügend Wasser zur Verfügung. Sollte sich ein fremder Hund nähern, lassen Sie sofort die Leine fallen. Manche versuchen, Ihren Hund vor einem angreifenden Hund zurückzuziehen, behindern dadurch aber die Bewegungsfreiheit des eigenen Hundes. Stoßen Sie keinen der sich umkreisenden Hunde an, oft löst dann das im Adrenalin die Rauferei aus. Versuchen Sie auch hier erst einmal die Sicht zu nehmen und rufen Sie Ihren Hund nicht aus dieser Situation. Ein Herausrufen aus dieser Situation hat ein Abdrehen des Kopfes des gerufenen Hundes zur Folge, was ein raufbereiter Gegner sofort nutzt.
Und vielleicht, wenn die Hunde frei miteinander kommunizieren können, wendet es sich doch noch zum Guten. Sollten sich die Hunde beißen, wäre es eine Möglichkeit, den fremden Hund am Hinterbein zu packen und nach oben zu heben. Das bringt ihn aus dem Gleichgewicht, er kann nicht mehr sein volles Körpergewicht in den Kampf einbringen. Ein leichtes seitliches Drehen lenkt ihn von Ihrem Hund ab. Auch hier wäre eine vorhergehende Fixierung des Hundes von Vorteil, sonst können auch Sie gebissen werden. Sollten die Kräfte dabei nicht ausreichen, ist Pfefferspray eine Alternative. Warten Sie dabei eine ruhige Situation ab und sprühen Sie es den Hunden ins Gesicht. Sollten ein Mensch vom einem Hund gebissen werden, gehört dieser Hundebiss auf jeden Fall behandelt."
Hier sind Gwendo und Inka zu sehen. Sie raufen natürlich nicht, sondern spielen sehr derb miteinander: